Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte Immunsystem stärken

Das Wunderwerk der Körperabwehr ist unser Immunsystem. Unser Immunsystem ist so intelligent, dass es auch dann funktioniert wenn körperfremde Zellen eindringen, es erkennt fremde Antigene, produziert Antikörper und bekämpft diese Eindringlinge. Es ist ein hochkomplexes System und erbringt Höchstleistung.

Durch Bewusstmachung das Vorbeugung besser ist als Nachsorge, kann jeder selbst einen Beitrag leisten, sein Immunsystem auf lange Sicht mit ganz banalen Maßnahmen und durch eine gesunde Lebensweise zu stärken. Entdecke deine faszinierende Körperintelligenz.

ndehygiene

Die Handhygiene hat zwar keinen direkten Einfluss auf unser Immunsystem, ist aber essentiell, um eine Ansteckung durch Viren und Bakterien zu vermeiden. Ansteckende Krankheiten werden zu 80% über die Hände übertragen. Sie lauern auf Türschnallen, Haltegriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bankomaten, Treppengeländer, Tastaturen, Handy, Fernbedienungen usw.

Daher spielt Händehygiene eine besonders wichtige Rolle, nicht nur oberflächlich, sondern mit großer Sorgfalt!

Gerade in unserer außergewöhnlichen Zeit ist ein starkes Immunsystem von elementarer Bedeutung. Ist das Immunsystem geschwächt, können Krankheitserreger umso leichter in den Körper eindringen. Unser Immunsystem besteht aus einem angeborenen und erworbenen Immunsystem und dient der Abwehr von Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Der Darm ist unser größtes und wichtigstes Abwehrsystem, etwa 80% aller Immunzellen liegen unter der Darmschleimhaut. Aufgrund ihrer vielfältigen Aufgaben ist es sehr  wichtig, eine gesunde Darmflora zu erhalten.

Im Gegensatz zur westlichen Vorstellung mit den vier Elementen Erde, Feuer, Wasser, Luft kennt die TCM (Traditionellen Chinesische Medizin)  die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Metall und Holz.

Dem Herbst ist in der TCM das Element Metall mit den Meridianen Lunge und Dickdarm zugeordnet! Außerdem hat das Metallelement einen sehr starken Bezug zur Haut. Das Metallelement bedeutet  Abschied von der Fülle, vom Lebendigen, von der Wärme des Sommers. Die Pflanzen lassen alles Überflüssige fallen, und ziehen ihre Säfte nach Innen zurück. Metall = Abschied/Neubeginn. Zentrales Thema ist die Auseinandersetzung mit Nähe und Distanz, der Rückzug nach Innen. Zum Element Metall zählt das Gefühl der Traurigkeit und des Kummers, die Farbe Weiß, die Trockenheit, die Organe Lunge, Dickdarm und Haut, das Sinnesorgan Nase,  sowie der scharfe Geschmack.

 

„Ein weiser Mensch sollte erkennen, dass die Gesundheit sein wertvollster Besitz ist, und lernen, wie er seine Krankheit nach seinem eigenen Urteil behandeln kann.“

Hippokrates

Stärkung durch Akupressur

Lunge

Die Lunge ist jener Ort in uns, wo ein Austausch zwischen Innen und Außen stattfindet – unterstützt durch unseren Atem. Der Lungenmeridian LU1-LU11 beginnt unterhalb des Schlüsselbeins in der Vertiefung zwischen dem Pektoral- und dem Deltalmuskel und verläuft an der Arminnenseite über die Ellenbeuge zum Daumen, wo er am daumenseitigen Nagelfalz endet.

Bsp. LU1 unterhalb des Schlüsselbeins, ist als druckempfindlicher Punkt tastbar. Er kann mit Daumen, Zeige- und/oder Mittelfinger leicht bis stark punktuell gedrückt oder mit sanften kreisförmigen Bewegungen massiert werden.

Dickdarm 

So wie die Lunge unser Innerstes füllt, braucht es die Funktion des Dickdarms für das Loslassen; hier entsteht der Kreislauf des Nehmens und Gebens, der Veränderung und des Wandels. Der Dickdarmmeridian Di1 -Di20 beginnt am daumenseitigen Nagelfalz des Zeigefingers und zieht über den Handrücken weiter über die Außenseite von Unter- und Oberarm, über die Schulter, Hals, Wange und endet neben der Nase.

Bsp. DI4 befindet sich auf dem Handrücken, in dem V-förmigen Teil zwischen Daumen und Zeigefinger. Er kann am besten mit dem Daumen der anderen Hand leicht bis stark punktuell gedrückt oder mit sanften kreisförmigen Bewegungen massiert werden.

Stärkung durch Meridiandehnung

Beispiel –  Meridiandehnung für Lungen- und Dickdarmmeridian

Die Füße stehen parallel und schulterbreit auseinander. Verhake beide Daumen am Rücken ineinander. Atme tief ein. Mit dem Ausatmen neigst du den Oberkörper gerade nach vorne und dehnst die Arme gleichzeitig nach hinten und oben. Der Kopf verbleibt in der natürlichen Fortsetzung der Wirbelsäule. Wichtig ist eine angenehme Dehnung zu entwickeln. Achte darauf, nur soweit in die Dehnung zu gehen, ohne dass sich die Schultern verspannen und ein Engegefühl im Brustkorb spürbar wird. Der Brustbereich soll sich weit und entspannt anfühlen. Nach jedem Einatmen wird ein entspanntes Dehnen durch ein langsames Ausatmen unterstützt. Wiederhole Atmen und Entspannen dreimal und kehre dann langsam in die aufrechte Haltung zurück.

Nun verschränke die Daumen umgekehrt und wiederhole die Übung.

Stärkung der beiden Hauptmeridiane

Zentralgefäß  oder Konzeptionsgefäß

verläuft von der Mitte des Schambeins entlang der Körpermitte bis unterhalb der Unterlippe. Seine Energie fließt von unten nach oben. Streich den Meridian dreimal entlang!

Gouverneurgefäß oder Lenkergefäß

verläuft vom Steissbein entlang der Wirbelsäule über den Scheitel  bis zur Oberlippe. Seine Energie beginnt hinten über dem Steißbein an zu fließen. Streich den Meridian dreimal entlang!

Stärkung der Thymusdrüse

Das griechische Wort Thymos bedeutet Lebenskraft! Die Thymusdrüse trägt schon im frühesten Kindesalter entscheidend zum Aufbau unseres Immunsytems bei. Sie liegt in der Mitte des Brustkorbes hinter dem Brustbein.

Der Thymus, auch Bries genannt, zählt zu den wichtigsten Organen der Immunabwehr des Menschen, denn dort werden die Immunzellen hergestellt. Er wird auch als primäres lymphatisches Organ bezeichnet. Die Drüse steuert die Entwicklung und Reifung von Immunzellen (T-Lymphozyten). Der Thymus ist aber nicht das ganze Leben lang gleichermaßen aktiv. Ab der Geschlechtsreife schrumpft die Thymusdrüse. Funktion und Gewebe verändern sich. Diesen Vorgang nennt man Thymusinvolution. Nach seiner Rückbildung übernehmen die sekundären lymphatischen Organe (Milz, Lymphknoten, Mandeln..) die Funktion.

In der Kinesiologie ist die Thymusdrüse das Organ der Lebensenergie, die Steuerungszentrale für den Energiefluss in den Meridianen.

Auch Erwachsene können immer noch etwas für ihre Thymusdrüse tun und sie wieder aktivieren.

Thymusdrüse klopfen

Die Übung kann im Liegen, Sitzen oder Stehen durchgeführt werden. Klopfe  sanft mit den Fingerkuppen oder auch mit der Faust für etwa eine halbe Minute direkt auf das Brustbein. Leises Summen soll die Wirkung verstärken. Es ist empfehlenswert diese Klopfübung immer wieder zwischendurch in den Tagesablauf zu integrieren.

Diese Übung stärkt dein Immunsystem und sorgt gleichzeitig für mehr Entspannung und Energie.

 

Gesunde Ernährung

Unsere Ernährung sollte unseren Körper mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen versorgen. Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Ballaststoffe sowie Pflanzenstoffe.  Den Tag mit einem warmen Frühstück zu beginnen bringt Wärme und Kraft, stärkt das Immunsystem und die Leistungsfähigkeit.

Hier wertvolle Tipps zur gesunden Ernährung nach TCM ganz einfach erklärt.

In der kalten Jahreszeit sollte man allgemein Kühlendes vermeiden,  Gekochtes statt Rohes erwärmt von Innen. Ein abwechslungsreiches, buntes Essen, saisonales Obst und Gemüse sollte keinen Tag fehlen, am besten dünsten oder kochen. Rohkost benötigt mehr Körperenergie um erwärmt zu werden. Kräuter, Gewürze, Nüsse und Samen enthalten wertvolle Inhaltsstoffe und spielen eine wichtige Rolle für unser Immunsystem. Große Mengen an Zucker und tierischen Fetten schwächen die Leistung unseres Immunsystems. Brot ist schwer verdaulich und trägt zu vermehrter Nässebildung im Körper bei, deshalb sollten Jene die zu Schleimerkrankungen, wie Bronchitis, Sinusitis, Stirn- und Nebenhöhlenentzündungen neigen den Brotkonsum reduzieren.

Regelmäßiges und gut gekautes Essen kann einfacher verdaut werden und davon profitiert wiederum der Darm (weniger Blähungen usw.) und die Nährstoffe werden besser aufgenommen.

Trockene, geschwächte Schleimhäute können Viren und Bakterien nicht ausreichend abwehren, deshalb ist es wichtig immer wieder ein paar Schluck Wasser zu trinken, am besten lauwarmes Wasser.

Vitamin D, das „Sonnenvitamin“ kann nicht in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen werden. 80-90 % des Vitamin D – Bedarfs wird vom Köper mit Hilfe von UV-B-Strahlung selbst gebildet,  nur 10-20 % wird durch die Nahrung aufgenommen. Da die Sonneneinstrahlung  im Winter nicht stark genug ist, wird empfohlen – nach vorheriger Absprache mit einem Arzt – Vitamin D  zuzuführen!

Gesunder Darm – Darmflora

Wie oben schon erwähnt befinden sich 80% aller Immunzellen im Darm. Das Darm-assoziierte Immunsystem leistet einen großen Teil der Abwehrarbeit für den gesamten Körper. Umso wichtiger ist es, für einen gut funktionierenden Darm zu sorgen. Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, sowie die Einnahme von Medikamenten, Lebensführung, Stress und Alkohol nehmen Einfluss auf unsere Darmflora. Fertigprodukte fördern auch Entzündungen im Darm. Viel frisches Gemüse, genügend Ballaststoffe, viel trinken, regelmäßige Nahrungsaufnahme, ausreichendes Kauen, sowie pro- und präbiotische Lebensmittel tragen dazu bei. Zu den Feinden des Darms zählen Weißmehl, Zucker, Fertigprodukte und Alkohol, sowie Essen unter Zeitdruck.

Gesunde Ernährung bedeutet nicht nur gesunder Darm, sondern auch allgemeines Wohlbefinden.

Trinken, trinken, trinken! Nur wenn genug Flüssigkeit zur Verfügung steht, können die Faserstoffe quellen und der Darminhalt wird problemlos weitertransportiert.

Regelmäßige Bewegung regt die Darmtätigkeit an!

Dauerstress verursacht die ungehinderte Vermehrung schlechter Keime. Um den Stresspegel unter Kontrolle zu halten ist es wichtig regelmäßige Pausen einzuhalten, auch einmal „Nein“  zu sagen und die Freizeit und Wochenenden auch als Erholungsphasen zu nützen!

Wasser trinken

Ausreichend Flüssigkeit ist für den ganzen Körper und auch für die Verdauung wichtig. Als Faustregel gilt: 1 Liter Flüssigkeit pro 25 Kilogramm Körpergewicht. Vor allem Sportler müssen darauf achten ausreichend Wasser zu trinken, beim Schwitzen reguliert der Körper die Körpertemperatur und verliert dabei ungefähr eineinhalb Liter pro Stunde.

Jede lebende Zelle braucht Wasser. Wasser wirkt als Lösungsmittel im Körper und als Transportmittel  um Abfall- und Giftstoffe auszuschwemmen. Außerdem transportiert es über die Nahrung aufgenommene Nährstoffe dorthin, wo sie benötigt werden. Auch das Gehirn besteht zu 90% aus Wasser und liegt in einem Wasserbett, der Gehirnflüssigkeit – Liquor cerebrospinalis.

Durch einen einfachen kinesiologischen Muskeltest lässt sich der Wasserhaushalt des Körpers überprüfen.

Frischluft – Lüften

In der Winterzeit haben wir es zu Hause am liebsten kuschelig warm, bei aufgedrehter Heizung und geschlossenen Fenstern. Doch die Heizungsluft ist sehr trocken und kann dazu beitragen, dass unsere Schleimhäute austrocknen und anfälliger für Viren und Bakterien werden.

Richtiges Lüften im Winter bedeutet: Stosslüften, 2-3x täglich für 5-10 Minuten alle Fenster weit aufreißen, Türen sichern und die Wohnung durchziehen lassen.

Bewegung runter vom Sofa raus in die Natur

Mit regelmäßiger Bewegung durch moderate Ausdauer – Sportarten, wie Walken, Joggen, Radfahren oder Schwimmen wird unser Immunsystem gestärkt.

Sport stärkt zusätzlich unser Herz-Kreislaufsystem, die Gefäße, die Atmung und unsere Muskeln! Durch die Bewegung wird Adrenalin ausgeschüttet, wodurch sich Abwehrzellen vermehren und aktiver werden. Bewegung an  der frischen Luft  regt den Stoffwechsel an, verbessert die Durchblutung und der Körper bekommt auf natürlichem Wege die Gelegenheit, Licht und Sauerstoff aufzunehmen, was die Stimmung hebt und die Abwehrkräfte stärkt.

ACHTUNG: zu intensive körperliche Belastung schwächt die Abwehrkräfte!

Schlaf dich fit

Schlaf ist für unser Immunsystem und die Abwehr von Krankheitserregern wichtig. Er ist wichtig um Stoffe auszuschütten, die unser Immunsystem stärken und um Abwehrzellen aufzubauen. Deshalb sollten wir uns ausreichend Schlaf gönnen, um Erholung für Körper und Geist zu erlangen – in der Ruhe liegt die Kraft!

Der Schlafbedarf  ist individuell, alles zwischen 6 und 10 Stunden Schlaf  gilt als  normal. Oft sind Schlafstörungen in der nicht gelösten Anspannung des vorausgegangenen Tages begründet. Hier können ätherische Öle eine wertvolle Unterstützung sein, sie wirken entspannend und schlaffördernd.

Das Lavendelöl  ist das duftende Schlafmittel Nummer eins, es wirkt emotional  beruhigend und schlaffördernd und  unterstützt somit einen ruhigen und erholsamen Schlaf.  Im körperlichen Bereich wirkt es antibakteriell, antiviral, antiseptisch, antimykotisch, schmerzlindernd und krampflösend. Es wird empfohlen vor dem Zubettgehen die Fußsohlen mit 1-2 Tropfen einzureiben  bzw.  2 -3 Tropfen neben dem Kopfpolster auf ein Taschentuch zu träufeln, oder den Schlafraum durch eine Duftlampe oder einen Vernebler mit Lavendel zu beduften.

„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“

Arthur Schopenhauer